Müdigkeit ist keine Diagnose – sondern ein Warnsignal

Unser Körper ist ein fein abgestimmtes System. Wenn er ständig auf „Energiesparmodus“ schaltet, dann geschieht das nicht grundlos. Chronische Müdigkeit ist meist das Symptom eines Ungleichgewichts – sei es hormonell, immunologisch, zellulär oder nervlich. Ignorieren wir sie, kann daraus ein ernstes Erschöpfungssyndrom oder sogar ein Burnout entstehen.


Ursachen chronischer Müdigkeit

Müdigkeit entsteht selten durch nur eine Ursache. In der Praxis zeigt sich vielmehr ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren:

Mitochondrienerschöpfung

Die „Kraftwerke“ Ihrer Zellen arbeiten nicht mehr optimal – z. B. durch oxidativen Stress, Infektionen oder Nährstoffmängel. Die Energieproduktion ist eingeschränkt.

Stress und Nervensystem

Chronischer Stress, Reizüberflutung und fehlende Regeneration führen zur Daueraktivierung des Nervensystems – oft erkennbar an einer niedrigen Herzratenvariabilität (HRV).

Stille Entzündungen

Unbemerkte Entzündungen auf Zellebene (z. B. im Darm, bei chronischen Infekten oder hormonellen Dysbalancen) wirken wie ein schleichender Energieverbraucher.

Hormonelles Ungleichgewicht

Ein Mangel an Progesteron, Cortisol, Schilddrüsenhormonen oder Vitamin D kann die körpereigene Energieproduktion massiv beeinträchtigen. Besonders häufig sehe ich in meiner Praxis eine sogenannte Östrogendominanz – ein hormonelles Ungleichgewicht, bei dem zu wenig Progesteron im Verhältnis zum Östrogen vorhanden ist. Diese Dysbalance führt nicht nur zu Stimmungsschwankungen, Zyklusproblemen oder Schlafstörungen, sondern auch zu einer tiefen, schwer greifbaren Erschöpfung. Das liegt unter anderem daran, dass Progesteron eine schützende, beruhigende Wirkung auf das Nervensystem hat – fehlt es, geraten viele Prozesse im Körper aus dem Takt. In solchen Fällen ist eine fein abgestimmte Hormonregulation – z. B. mit bioidentischen Low-Dose-Präparaten – oft ein entscheidender Hebel.

Darmdysbiose und Nährstoffmangel

Ein gestörtes Mikrobiom, Leaky Gut oder Aufnahmestörungen führen dazu, dass selbst gute Ernährung nicht richtig verwertet wird. Typisch: Eisen-, B12-, Magnesium- oder Coenzym-Q10-Mangel.

Chronische Infekte oder Virenaktivität

Unentdeckte Belastungen wie Epstein-Barr-Virus, Herpesviren oder Borrelien können das Immunsystem dauerhaft aktivieren und Energie rauben.


Ganzheitliche Diagnostik – wir schauen genauer hin

In meiner Praxis beginne ich bei chronischer Müdigkeit nicht mit der Frage: „Wie kann man das behandeln?“, sondern mit: „Wo kommt es her?“

Dazu gehören:

  • Spezifische Laborwerte (z. B. Mitochondrienparameter, Mikronährstoffe, Schilddrüse, Entzündungsmarker, HRV)
  • Stuhlanalyse (Mikrobiom, Leaky Gut, Verdauungsleistung)
  • Hormonstatus im Speichel oder Blut
  • individuelle Anamnese Ihrer Lebensweise, Stressfaktoren, Ernährung und Vorgeschichte

Naturheilkundliche Ansätze bei chronischer Müdigkeit

Die Therapie ist so individuell wie die Ursachen – aber diese Ansätze haben sich vielfach bewährt:

Mitochondrientherapie: 

Gezielte Nährstoffgabe für die Zellkraftwerke – z. B. Q10, NADH, Magnesium, B-Vitamine, Carnitin.

Darmtherapie

Mikrobiomaufbau, Reduktion von Entzündungsquellen, Optimierung der Verdauung und Nährstoffaufnahme.

HORMONELLE REGULATION

Ziel: eine natürliche Balance ohne Über- oder Unterfunktion. Bei Bedarf mit bioidentischen Low-Dose-Hormonen (z. B. in D4), individuell abgestimmt.

Entzündungshemmung & Ausleitung

Pflanzenheilkunde, Omega-3, Antioxidantien, gezielte Entgiftung – um stille Belastungen zu reduzieren.

Nervensystem stärken

HRV-Biofeedback, Atemtherapie, Vagusaktivierung, Achtsamkeit und Resilienztraining – für mehr innere Ruhe und Selbstregulation.


Sie müssen sich nicht länger durch den Alltag schleppen

Chronische Müdigkeit ist kein Zustand, den Sie einfach hinnehmen müssen. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Energie ist wie „versickert“ – dann lade ich Sie ein, gemeinsam mit mir die Ursachen zu erforschen.