Stille Entzündungen – Wenn Ihr Körper leise brennt

 

Sie fühlen sich müde, gereizt, haben immer wiederkehrende Infekte oder diffuse Schmerzen – und trotzdem sagt man Ihnen: „Ihre Werte sind unauffällig“?


Vielleicht steckt etwas dahinter, das im klassischen Blutbild nicht sichtbar ist: eine stille Entzündung, auch Silent Inflammation genannt. In meiner Praxis für moderne Naturheilkunde in Oldenburg begegnet mir dieses Phänomen häufig – besonders bei chronisch erschöpften, hormonell belasteten oder autoimmun erkrankten Menschen. Und oft ist es der entscheidende Hinweis, der den Weg zur Besserung eröffnet.


Was ist eine stille Entzündung?

Im Gegensatz zur akuten Entzündung – mit Fieber, Schmerz und Rötung – verläuft eine stille Entzündung unterschwellig. Das Immunsystem ist dauerhaft aktiviert, reagiert überempfindlich auf Belastungen – und dennoch spüren Sie zunächst keine klaren Entzündungszeichen. Diese Art von Entzündung betrifft tiefere Gewebestrukturen, Zellen oder auch den Darm – und genau deshalb bleibt sie oft über Jahre unentdeckt. Doch sie kann erheblichen Einfluss auf Ihre Gesundheit haben.



Mögliche Symptome einer stillen Entzündung

  • Chronische Erschöpfung und Schlafstörungen
  • Konzentrationsprobleme, „Nebel im Kopf“
  • Muskel- und Gelenkbeschwerden
  • Reizdarm und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen
  • Gewichtszunahme trotz bewusster Ernährung
  • Hormonelle Dysbalancen
  • Infektanfälligkeit und verlangsamte Regeneration


Diese Symptome sind unspezifisch – aber oft der Ausdruck eines stillen Entzündungsprozesses im Hintergrund.


Was begünstigt stille Entzündungen?

Die Ursachen sind vielfältig – und oft ist es die Kombination aus mehreren Faktoren:

  • Darmdysbiosen (z. B. Leaky Gut, SIBO)
  • chronischer Stress und Überforderung
  • Zucker- und omega-6-reiche Ernährung
  • Umweltgifte und Schadstoffbelastung
  • unerkannte Infekte wie Epstein-Barr-Virus oder Parodontitis
  • Mikronährstoffmängel (z. B. Vitamin D, Zink, Omega-3)
  • Auch hormonelle Ungleichgewichte können stille Entzündungen fördern – etwa eine unbemerkte Östrogendominanz, ein Mangel an Progesteron oder falsch dosierte Hormonersatztherapien ohne Laborkontrollen. Gerade Frauen sind hier besonders anfällig, da Östrogene entzündungsfördernd wirken können, wenn sie nicht im Gleichgewicht stehen. Deshalb beziehe ich in meiner Praxis auch das Hormonsystem gezielt in die Diagnostik und Therapie mit ein.


All diese Belastungen wirken wie ein Dauerreiz auf Ihr Immunsystem – der Körper brennt still vor sich hin.



Wie lässt sich eine stille Entzündung erkennen?

Im klassischen Blutbild fällt eine stille Entzündung oft nicht auf. Deshalb nutze ich in meiner Praxis gezielt funktionelle Labordiagnostik, z. B.:

  • hsCRP (hoch-sensitives C-reaktives Protein)
  • Zytokin-Profile (z. B. TNF-alpha, IL-6)
  • Zonulin (Marker für Leaky Gut)
  • Homocystein, Ferritin, Vitamin-D-Status
  • HRV-Messung zur Analyse von Stressbelastung und vegetativer Regulation

Diese Werte liefern Hinweise auf stille Entzündungsprozesse und ermöglichen eine gezielte, individuelle Therapie.


Was hilft bei stillen Entzündungen?

Ziel ist es, nicht nur Symptome zu unterdrücken, sondern die Ursachen zu erkennen und zu regulieren. In meiner Praxis setze ich auf einen ganzheitlichen Therapieansatz:

Darmtherapie & Mikrobiomaufbau

Ein gesunder Darm ist die Grundlage für ein ausgewogenes Immunsystem. Mit gezielten Pro- und Präbiotika, Schleimhauttherapie und Darmdiagnostik unterstütze ich die Regeneration.

Entzündungshemmende Ernährung

Ich begleite Sie auf dem Weg zu einer Ernährung, die Entzündungen reduziert – mit Fokus auf frischen, nährstoffreichen Lebensmitteln, Omega-3-Fettsäuren und der Meidung entzündungsfördernder Stoffe.

Pflanzenheilkunde & Adaptogene

Mit natürlichen Wirkstoffen wie Kurkuma, Ingwer, OPC oder Ashwagandha lässt sich das Immunsystem sanft modulieren.

Stressreduktion & Vagusaktivierung

Stille Entzündungen hängen eng mit chronischem Stress zusammen. Durch Biofeedback, Atemtherapie und HRV-Training unterstütze ich Ihr vegetatives Nervensystem.

Nährstoffmedizin & gezielte Labordiagnostik

Individuell abgestimmte Mikronährstoffgaben (z. B. Vitamin D, Omega-3, Zink, Magnesium) unterstützen die Zellregeneration und reduzieren Entzündungsprozesse.


Fazit: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl – und auf Ihren Körper

Wenn Sie spüren, dass etwas in Ihrem Körper aus dem Gleichgewicht geraten ist – auch wenn es (noch) keinen Namen trägt – dann lohnt sich ein Blick auf stille Entzündungen.