Chronisches Fatigue-Syndrom:
Ursachen und naturheilkundliche Therapieansätze


Im Kopf nur Nebel, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, gerade eben so Energie, um zu Überleben, jeder Schritt zu viel - man kann sich vorstellen, wie sehr chronisch müde Menschen und ihre Lebensqualität leiden. Es gibt verschiedene Ursachen für das chronische Fatigue-Syndrom und die schulmedizinischen Therapieoptionen sind gelinde gesagt überschaubar. Auch die Naturheilkunde kann keine Wunder vollbringen, aber ihre Ansätze bieten vielfältige Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität – und wenn es nur ein kleines Stück ist - zu verbessern. In diesem Beitrag möchte ich kurz die verschiedenen Ursachen und Krankheitsbilder, die mit Fatigue einhergehen, sowie naturheilkundliche Therapieansätze beleuchten.


Krankheiten, die mit Fatigue verbunden sind

Chronisches Fatigue-Syndrom (CFS/ME)

Das Chronische Fatigue-Syndrom (auch Myalgische Enzephalomyelitis genannt) ist eine komplexe, schwerwiegende Erkrankung, die durch extreme Erschöpfung, kognitive Beeinträchtigungen, Schmerzen und weitere Symptome gekennzeichnet ist. Die genaue Ursache ist bislang unklar, es wird jedoch angenommen, dass immunologische, neurologische und metabolische Faktoren eine Rolle spielen.


Multiple Sklerose (MS)

Bei der Multiplen Sklerose ist Fatigue eines der häufigsten Symptome. Diese neurologische Autoimmunerkrankung führt zu entzündlichen Prozessen im Zentralnervensystem, die die Nervenleitung beeinträchtigen. Die Fatigue bei MS kann sowohl durch die Erkrankung selbst als auch durch sekundäre Faktoren wie Schlafstörungen oder Medikamentennebenwirkungen ausgelöst werden.


Post-COVID-/Vac- Syndrom

Nach einer COVID-19-Infektion oder Impfung berichten Betroffene über langanhaltende Erschöpfung, Konzentrationsprobleme und Muskelschwäche, ein Zustand, der als Post-COVID-/Vac-Syndrom oder Long COVID bekannt ist. Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig verstanden, jedoch deuten Studien auf eine Dysregulation des Immunsystems, mitochondriale Dysfunktionen und Entzündungsprozesse hin.


Naturheilkundliche Therapieansätze bei FatiguE

Ernährungs-/Nährstofftherapie

Eine entzündungshemmende Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse, gesunden Fetten (z. B. Omega-3-Fettsäuren) und hochwertigen Proteinen kann den Stoffwechsel unterstützen. Der Verzicht auf Zucker und verarbeitete Lebensmittel kann die Darmgesundheit verbessern. Außerdem könnten bei entsprechender Empfindlichkeit Gluten und Milchprodukte eine Rolle als Entzündungstrigger spielen. Außerdem kann das gezielte Einsetzen von Mikronährstoffen sinnvoll sein.


Phytotherapie

Pflanzliche Mittel wie Ginseng, Rhodiola rosea und Ashwagandha können helfen, Stress zu reduzieren und die Energie zu steigern. Grüner Tee und Mate wirken zudem anregend und antioxidativ. Kurkuma und Weihrauch wirken entzündungshemmend. Auch pflanzliche Präparate können Nebenwirkungen haben, lassen Sie sich deswegen unbedingt vor Einnahme dazu beraten!


Atem- und Entspannungstechniken

Stressmanagement spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung von Fatigue. Methoden wie Atemtherapie, Meditation, Yoga und progressive Muskelentspannung können das Nervensystem beruhigen und Energieblockaden lösen.


Darmgesundheit

Da der Darm eine zentrale Rolle für das Immunsystem und die Energieproduktion spielt, ist eine Darmsanierung oft sinnvoll. Ein Ungleichgewicht der Darmflora (Dysbiose) und ein durchlässiger Darm („Leaky Gut“) können zur chronischen Erschöpfung beitragen, da Entzündungsmediatoren und Toxine vermehrt in den Körper gelangen und das Immunsystem belasten. Die Einnahme von Probiotika und Präbiotika zur Wiederherstellung einer gesunden Darmflora sowie eine gezielte Stuhlanalyse vorab ist für eine erfolgreiche und zielgerichtete Therapie empfehlenswert. Heilpflanzen wie Aloe Vera oder Kamille können entzündliche Prozesse im Darm lindern. Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kefir unterstützen eine gesunde Mikrobiota.


Bewegungstherapie und physikalische Therapie

Sanfte Bewegungsformen wie Spaziergänge, Tai Chi oder Qi Gong helfen, die Durchblutung zu fördern und die Muskulatur zu stärken, ohne den Körper zu überfordern. Je nach Belastungsfähigkeit zeigt moderates Ausdauertraining im aeroben Bereich auch einen großen Effekt vor allem bei MS-Patienten. Zudem können Anwendungen wie Schröpfmassagen oder Rotlichtanwendungen das Wohlbefinden steigern.


MITOCHONDRIENMEDIZIN

Da Fatigue oft mit einer Störung der zellulären Energieproduktion einhergeht, können Mikronährstoffe wie Coenzym Q10, Magnesium, B-Vitamine und L-Carnitin gezielt eingesetzt werden, um die Funktion der Mitochondrien zu optimieren. Eine Mikronährstoffanalyse ist zur Einschätzung der Zellstoffwechselaktivität vorteilhaft.


ENTGIFTUNG

Eine Schwermetallausleitung unter fachkundiger Anleitung kann bei entsprechender nachgewiesener Belastung eine Option sein. Wichtig für die Entgiftungsleistung des Körpers ist eine gute Stoffwechselaktivität wichtig, hier können Heilkräuter wie Mariendistel, Löwenzahn oder Brennnessel zur regelmäßiges Leber- und Nierenunterstützung hilfreich sein.


Fazit

Wie Sie sehen, gibt es eine Menge Dinge, die man tun kann. Ich finde, man sollte nichts unversucht lassen, um zumindest ein Stück seiner Freude am Leben zurückzuerlangen. Ich helfe Ihnen gerne dabei!


Lesen Sie HIER mehr über die Rolle der Hormone bei MS-bedingter Fatigue.